Westdeutsche Zeitung vom 21. September 2002

Riesenburg in der Schiffshalle
Linner Museum eröffnet Ausstellung "Der Donjon von Coucy" am Sonntag


(ipa) Von dieser Burg steht kaum noch ein Stein auf dem anderen. Und dennoch war sie einst, vor knapp 800 Jahren, die größte dieser Zeit. Ein Modell dieses "Donjon von Coucy", den deutsche Truppen im Jahre 1917 dem Erdboden gleichmachten, hat die Gesellschaft für Internationale Burgenkunde in den vergangenen Tagen in der neuen Schiffshalle des Museums Burg Linn aufgebaut (die WZ berichtete). Am Sonntag (11 Uhr) wird die Schau eröffnet - und das

Publikum, ob groß oder klein, wird im Sinn des Wortes Bauklötze staunen. Das Modell im Maßstab 1:25 ragt immerhin 2,40 Meter in die Höhe und und hat eine Grundfläche von 36 Quadratmetern. Und zeigt doch nur einen Teil der einstigen Anlage, mit der der Baron von Coucy im Jahre 1230, während des dritten Kreuzzuges, das Machtgefüge in Frankreich erschütterte. Der Betrachter sieht nicht nur den mächtigen Rundturm (einst 54 Meter

hoch), die sich darum gruppierenden Rittersäle und  anderen Bauten und Vorwerke. Auf dem Vorgelände und in der inneren Wehranlage tummeln sich überdies über 2500 Figuren in etwa 150 Szenen. In einem weiteren Modell wird eine typische Turnierszene der Zeit dargestellt, und an den Wänden geben zahlreiche Tafeln erschöpfend Auskunft über dieses mächtige Werk und allgemein über französische Donjons.

Bauklötze staunen kann man am Sonntag ab 11 Uhr in der neuen Schiffshalle des Museums Burg Linn vor dem riesigen, weltgrößten Modell einer französischen Festungsanlage.   Foto: Dirk Jochmann