Grenz-Echo vom 17. November 1997
In
Aachener Garage entsteht der Donjon von Coucy wieder |
Heinz
Godesar Bauherr des Modells des Donjons von Coucy-le-Château-Auffrique im Arrondissement Laon im Nordosten Frankreichs ist die Gesellschaft für Internationale Burgenkunde Aachen e.V. (GIB e.V.). Das Modell entsteht in der Garage des Architekten Bernhard Siepen am Grindelweg 4. Bernhard Siepen ist der 2. Vorsitzende der GIB e.V., deren Präsidentenamt der Parlamentarier Dr. Hans Stercken inne hat. Der Bau des Modells macht gute Fortschritte, so gute, daß die Turmbauer mittlerweile unter Platzmangel leiden. Prestigeresidenz In
der Tat bietet die geräumige Doppelgarage, aus der das Ehepaar Siepen
seit einigen Monaten die Autos verbannt hat, den drei Handwerkern, die ständig
am Bau des Modells der Burg von Coucy-le-Château arbeiten, kaum noch
Bewegungsfreiheit. Schließlich soll nicht nur der mächtige Donjon
wiedererstehen, sondern auch dessen Umfeld, d.h. Teile der Kernburg. Das
gesamte Modell, das aus Eichenholz gefertigt wird, nimmt eine Fläche von
5,38x3,20 Metern ein. Der Turm, de im 13. Jahrhundert als Wolkenkratzer
galt, wird etwa 2,40 Meter hoch werden. |
durch Blanche de Castille vereitelt. Ihm blieb nur die hochmütige Devise: „Ich bin weder König noch Fürst, nicht einmal Graf, aber ich bin der Herr von Coucy“. In die Luft gejagt Die
Burg von Coucy konnte sich wirklich sehen lassen, wie alte Fotos und die
Aufmaße der Anlage verraten. Die den Donjon umgebende Mantelmauer hatte
eine Höhe von 20 Metern und eine Basisstärke von 10 Metern. Die
Durchmesser der vier Flankentürme der Kernburg liegen zwischen 15 und 20
Metern. Jeder dieser Türme überragte die königlichen Donjons an Größe. Wiedergutmachung Die
GIB e.V. versteht den Nachbau des Donjons von Coucy a1s Modell auch als eine
Art der Wiedergutmachung. Die Aachener Burgenfreunde streben eine enge
Zusammenarbeit mit der „Association pour la restauration du Donjon de
Coucy“ an. Mit der „Société Francaise d'Archéologie“ besteht
bereits eine Kooperation. |
Quadratmeter groß sein. Nach Vorbild Beim
Bau des Modells legt die GIB e.V. größten Wert auf Authentizität. Jedes
Detail des mächtigen Donjons und der Nebenanlagen wird sorgfältig
nachgebaut. Dazu werden selbst Steine maßstabsgerecht aus Eichenholz
geschnitten und mit Leim „aufeinandergemauert“. Das Modell wird
teilweise aufgeschnitten, so daß auch das Innere des Donjons, mit seinen
drei von mächtigen Gewölben gekrönten Geschossen sichtbar ist. Halle gesucht Ergänzt
wird die Zurschaustellung des Modells durch 50 dreisprachige (deutsch,
französisch und englisch) Schautafeln mit Fotos und Zeichnungen von französischen
Donjons auf denen auch die geschichtlichen und kulturellen Hintergründe,
die zum Bau dieser wehrhaften Wohntürme geführt haben, anschaulich
gemacht werden. |
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Recht eng ist es in der Werkstatt der GIB e.V. am Grindelweg in Aachen. Hier arbeiten Andranik Melikjas, Bernhard Siepen, Norbert Schmitz und Vladimir Kazatskij am Modell der Burg von Coucy-le-Château. |
Geschichtsunterricht in der Werkstatt der GIB e.V.. Das Foto zeigt die siebte Klasse des Einhard-Gymnasiums mit dem Modell einer mittelalterlichen Steinschleuder, wie sie bei Belagerungen eingesetzt wurden. |