KULMBACH
Von Anna Punke
7,5 Tonnen Modelle, Figuren, Schautafeln und Glas - dazu eine Menge Geduld
- dazu handwerkliches Fingerspitzengefühl hat die Aachener Gesellschaft
für Internationale Burgenkunde (GIB e.V.) mit auf die Plassenburg gebracht, um
bis zur Vernissage am Sonntag das selbst angefertigte authentische Model
des Wehrturms von Coucy aufzubauen. Oberbürgermeisterin Inge Aures und
Wolfgang Klemenz erkundigten sich im Vorfeld über die Ausstellung
"Französische Donjons", die ab 14. September auf der Burg zu sehen sein
wird.
Wer das erste Mal die Räume der Ausstellung "Französische Donjons" (auf
deutsch: Wehrtürme) in der Großen Hofstube betritt, wird beim Anblick des
authentisch nachgebildeten Donjons der Burg von Coucy (Frankreich) aus dem
Staunen nicht mehr herauskommen: im Maßstab 1:25 misst der Blickfang sechs
auf
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sechs Meter, und ist 2,40 Meter hoch.
OB Inge Aures und Wolfgang Klemenz waren bei einer Besichtigung am
Mittwoch von dem Anblick begeistert, auch wenn erst ein Teil zu sehen war.
2500 handbemalte Preiser-Figuren zeigen Szenen mittelalterlichen Lebens,
die das Ende der Turmbelagerung im Jahre 1339 durch englische Truppen
darstellen: eine Hofgesellschaft und Handwerker bei der Arbeit.
Das Modell des Wehrturms, der im 13. Jahrhundert einer der unbesiegbarsten
Festung Frankreichs angehörte, wurde von der 1996 gegründeten GIB e.V. in
mühsamer Recherchearbeit angefertigt l5 Jahre lang forschte der
freischaffende Architekt und GIB e.V.-Vorstand, Bernhard Siepen, über 130
Donjons, maß sie aus und korrigierte Pläne.
Allgemein befasst sich die GIB e.V. mit Burgen von der Zeit Karl des Großen bis
zum Ende des Mittelalters. Mit der Wander- und Wechselausstellung
"Französische Donjons"
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reisten
die 25 Mitglieder schon um die halbe Welt und machte sich im letzten Jahr
in Washington einen Namen.
Über 500000 Besucher waren von der Ausstellung schon faszinierte. Dabei
ist die GIB e.V., wie Siepen betonte, bemüht, die Jugend mitwirken zu lassen.
So haben zum Beispiel Schulklassen bei der Figuren-Anfertigung geholfen.
"In vielen Führungen für Schulklassen haben wir immer wieder
festgestellt, wie wichtig es ist, die Schüler rechtzeitig mit der
Geschichte vertraut zu machen."
Klemenz fügte hinzu, dass die Ausstellung bereits auf dem Programm der
Museumspädagogik stehe und die Schulen im Landkreis Coburg, Lichtenfels,
Kronach, Bayreuth und natürlich Kulmbach bereits darauf aufmerksam gemacht
wurden.
Die Ausstellung ist vom 14. September bis Ende Oktober von 9 bis 18 Uhr,
von November bis 29. Februar 2004 von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
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