Aachener Zeitung vom 13. April 2004

Der Bazar von Aleppo verreist
Aachener Burgenkunst in Düsseldorf. Drei Jahre Arbeit in die Vollendung des größten überdachten Handelsplatzes der Welt investiert.


Aachen.

Eine Zitadelle erhebt sich mächtig und schier uneinnehmbar auf einem Hügel über der Stadt. In zahllosen engen Gassen reihen sich Stoffgeschäfte, Gewürzhändler oder Goldschmieden aneinander. Doch alles ist nur eine Illusion. Drei Jahre haben Bernhard Siepen, Vorsitzender der Gesellschaft für Internationale Burgenkunde Aachen (GIB e.V.), und seine Helfer an der Vollendung des riesigen Modells des Bazars von Aleppo gearbeitet. Unter der sach- und fachkundigen Anleitung von Siepen und Schreiner­meister Heinrich Barth wurden zahllose Holzklötzchen zurecht geschnitten und verklebt.
Verlassen konnte sich der Architekt und Burgenexperte dabei auf die geschickten Händen der Praktikanten Vladimir Dojan, Karina Kisza und Peter Jonca, allesamt in der Ausbildung an der Fachober­schule für Gestaltung in Aachen, die mit großem
Engagement am dem Meisterwerk mitbauten.
"Der Bazar von Aleppo ist der größte intakte überdachte Han­delsplatz der Welt", erläutert Sie­pen. In liebevoller Detailarbeit wurde eine orientalische Markt­szene aus das Jahr 1600 nachge­stellt. Die Aufmaßpläne wurden von einem Architekturbüro aus Aleppo nach authentischen Plä­nen erstellt.
Unzählige Figuren verleihen der dargestellten Situati­on etwas Lebendiges und geben einen nachhaltigen Eindruck über das Leben in der zweitgrößten Stadt Syriens.
Vom 30. April bis zum 16. und wird das rund 1S0 000 Euro teure Modell im Haus der Architekten in Düsseldorf (Zollhof 1) im Rahmen der von der (:IB veranstalteten Ausstellung "Von Aleppo nach Coucy - Vom Orient zum Okzi­dent" zu sehen sein.
Auch für die Zukunft hat sich die G1B einiges vorgenommen. "Im September 2005 werden wir mit der Ausstellung "Burgen und Bazare - Mittelalterliche Lebens­formen des Vorderen Orients" im Archäologischen Museum in Frankfurt am Main zu Gast sein", so Siepen. (oli)


Vollendeten das Modell des Bazars von Aleppo: Bernhard Siepen (Mitte) ist stolz auf seine Helfer von der FOS für Gestaltung. Foto: Andreas Schmitter