Aachener Zeitung vom 25. Januar 1997

Förderer der Historie
Hans Stercken Ehrenmitglied der Burgenkundler


Von Claudia Kern

Aachen. „Wer nach vorne will, muß die Vergangenheit kennen“, erklärte Dr. Hans Stercken, den die Gesellschaft für Internationale Burgenkunde (GIB e.V.) jetzt mit der Ehrenmitgliedschaft auszeichnete. Um gleich alle Vorurteile in den Wind zu schlagen, erläuterte Dr. Hans Stercken, daß der Zweck dieses Vereins nicht etwa „rückwärtsgerichtet“ sei, sondern sich mit einer „riesigen, weithin unerforschten Domäne“ auseinandersetzte.
Im letzten Jahr gründete sich die Gesellschaft, die sich mit der Geschichte der „französischen Donjons“ befaßt. Das Engagement von Dr. Hans Stercken bestehe allerdings nicht erst seit der Gründung, sondern seit acht Jahren, berichtete der zweite Vorsitzende, Bernhard Siepen. „Als Aachener Politiker und Archäologe zeigte sich Dr. Stercken besonders interessant an unserem europäischen Thema und sicherte seine Hilfe zu“, so Siepen.
1995 entschieden sich die Mitglieder der GIB e.V.  dafür,   den  Donjon  von  Coucy   als

 authentisches Modell nachzubauen, weil dieses Gebäude einstmals der prächtigste und mächtigste Donjon war und dann 1917 von deutschen Truppen in die Luft gesprengt wurde. Auch bei diesem Projekt unterstützte Dr. Hans Stercken die GIB e.V. immer wieder. Mittlerweile denkt man in Frankreich über einen Wiederaufbau nach, der allerdings rund 50 Millionen Mark kosten würde. Um sich eine Vorstellung von der Arbeit der GIB e.V. machen zu können, organisierte die Gesellschaft im Krönungssaal des Rathauses eine Ausstellung über Coucy.
In Frankreich überlegte man oft, ob man für die Aufarbeitung der eigenen Geschichte Deutsche brauche, erklärte Stercken. Er kündigte an, in Paris jede Gelegenheit zu nutzen, um deutlich zu machen, welche Arbeit die GIB e.V. leistet, so Stercken, der sich besonders freute, daß seine Ehrung im Rahmen des deutsch-französischen Kolloquiums stattfand. Auch für die Zukunft sicherte er der GIB e.V. seine Hilfe zu, schließlich könne man nur aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen.

Ehrenmitglied: Bernhard Siepen und Norbert Wendland (1. und 2. von rechts)  berreicht Hans Stercken die Urkunde.              Foto: Michael Jaspers