Aachener Nachrichten vom 27. September 1997
Langsam
wächst das Prachtstück aus Eiche |
Von Nachrichten-Redakteur Alfred Stoffels Aachen. Die halbe Strecke ist geschafft. Am Grindelweg wächst der gewaltigste Turm des Mittelalters noch einmal in die Höhe -auch im Maßstab 1 : 25 gewaltig anzuschauen. Bauherr Bernhard Siepen von der Gesellschaft für Internationale Burgenkunde (GIB e.V.) registriert zwar mit Wohlgefallen den Fortgang der Arbeiten, andererseits funkt er allmählich SOS: Alles Werken und Wirken rund um den Riesenturm spielt sich im Siepenschen Privathaus und der Doppelgarage ab. Großer Platzmangel Der
Platzmangel ist inzwischen so groß, daß die anderen Familienmitglieder
schon mal drohende Haltung annehmen. Vom Keller bis zum ersten Stock
werden Tische, Schränke, Wände benötigt zum Zeichnen, Modellieren,
Herstellen der Schautafeln, Aufbewahren der unglaublich vielen Figuren,
die das fertige Bauwerk einst bevölkern werden. Den umfangreichen
Schriftverkehr nicht zu vergessen. |
Insgesamt
17 GIB e.V.-Aktive
haben sich
daran gemacht, den (Wohn-)
Turm von Coucy in Eichenholz nachzubauen. Er war einmal der
mächtigste seiner Art im Abendland, gelegen bei Laon nordöstlich von Paris. 1917 jagten ihn
deutsche Truppen per Dynamit in die Luft. Seine Wiederherstellung, wenn
auch en miniature, ist daher auch eine völkerverbindende Geste. |
Etampes,
die Stadt Aachen stellte im Rahmen ihres Programms "Arbeit statt
Sozialhilfe" einen überaus versierten Schreinermeister zur Verfügung. Sponsoren gesucht Dennoch GIB e.V.t es Probleme, insbesondere finanzieller Art. Trotz vieler Helfer leidet das ganze Projekt unter einem (turmhohen) Felbedarf, so daß jeder Sponsor mit offenen Armen begrüßt würde. Auch Räumlichkeiten zum Bauen und Lagern, .um die 100 Quadratmeter würde man gerne kostenlos nutzen. Und weitere Mitstreiter beim Bauen und Modellieren (und Übersetzen der Schautafeltexte) kann man sowieso brauchen. |
Bernhard Siepen mit einem winzigen Teil der Statisten: 2500 Modellfiguren werden die Umgebung des Riesenturms bevölkern. |
Das stille Örtchen im Mittelalter: Auch das kleinste Detail wird liebevoll in
Szene gesetzt. |