Aachener Nachrichten vom 25. Januar 1997
Aachener
wollen den größten Turm des Mittelalters bauen |
Von Nachrichten-Mitarbeiter André Lamberti Aachen. Der Donjon von Coucy in Nordfrankreich, der größte jemals errichtete Wehr- und Wohnturm einer mittelalterlichen Burg, von deutschen Truppen während des Ersten Weltkrieges gesprengt, soll wiederaufgebaut werden - zunächst als Modell im Maßstab 1:20. Die insgesamt 40 Mitglieder der Aachener "Gesellschaft für Burgenkunde" (GIB e.V.), die im April vergangenen Jahres gegründet wurde, haben sich einiges vorgenommen: Bei einer Ausstellung in der Sparkasse Aachen im Oktober/November dieses Jahres wollen sie ein detailliertes Modell der Burganlage präsentieren. |
Auf
lange Sicht, so Bernhard Siepen, Mitinitiator der Gründung der GIB e.V., sei
der Wiederaufbau des ehemals 54 Meter hohen Turmes anvisiert.
Für die
Unterstützung, die die Gesellschaft durch Dr. Hans Stercken erfahren
hat, ernannte ihn der Erste Vorsitzende Norbert Wendland zum
Ehrenmitglied. Der Europapolitiker hat seit 1989 Bernhard Siepen dabei
geholfen, Kontakte nach Frankreich zu knüpfen.. Der Architekt und andere
Mitglieder konnten dadurch wertvolle Informationen über 130 französische
Donjons sammeln. |
für die etwa 50 000 Mark benötigt werden, einen finanziellen Beitrag zugesichert. Ausstellungen in Frankreich Das Anliegen der GIB e.V., die ein korporatives Mitglied der Deutschen Burgenvereinigung ist, sei, "die Burg nicht nur als Wehr-, sondern besonders als Wohnbau darzustellen", sagt Bernhard Siepen. Man wolle die mittelalterliche Burgenkultur auch einem größeren Publikum zugänglich machen. Für 1998 plane die Gesellschaft, die Ausstellung mehrmals in Frankreich zu zeigen. "Auch in deutschen Kulturmetropolen soll sie zu sehen sein. Wir suchen auch überall noch Mitglieder", so der Architekt. |
Dr. Hans Stercken erhält die Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft in der Aachener "Gesellschaft für internationale Burgenkunde". Von links: Armin Laschet (CDU), das Ehepaar Stercken, der 1. Vorsitzende der Gesellschaft, Norbert Wendland und der zweite Vorsitzende Bernhard Siepen. Foto: Kurt Bauer |