Übersichtsmodell der
Johanniterburg Belvoir in Israel
Die Burg Belvoir erhebt sich
auf einer Fläche von 111 x 99 m. Ein trockener Graben von rund 11 m Tiefe und
fast 21 m Breite war für Angreifer auf drei Seiten das erste Hindernis, während
auf der vierten Seite, im Westen, wegen des dort steilen Abhangs ein mächtiger
Turm genügen sollte. Die mit Türmen bewehrte Außenmauer bildete ein
unregelmäßiges, dem Gelände angepasstes Fünfeck, an die sich rundum von
Spitztonnen überwölbte, lang gestreckte Räume wie beim Krak des Chevaliers
anschlossen. Der im Westen gelegene Zugang zur Vorburg erfolgte über
gegenläufige offene Rampen und zuletzt durch ein von Fallgatter gesichertes Tor.
In der Mitte der Anlage erhebt sich auf quadratischer Grundfläche die Kernburg
mit vier Ecktürmen und dem vor die Ostwand gesetzten Torhaus mit Fallgatter.
Analog zur Vorburg umgeben auch hier Tonnengewölbe einen Innenhof. In Belvoir
fand der gebrochene Bogen oder Spitzbogen in den Toren Anwendung.
Wenn auch nicht weiter
genutzt, blieb die Kernburg noch lange als Ruine erhalten, ehe auf deren
Trümmern im 19. Jahrhundert ein Dorf entstand mit Namen Kaukab-el Haua, das 1948
im arabisch-israelischen Krieg wieder verlassen wurde. Ab 1960 legten die
Israelis in sechsjährigen Grabungsarbeiten die Grundmauern frei, sodass die
Gesamtanlage heute touristisch erschlossen ist. |
 |