zurückliegender Vortrag:
Samstag, den25.Mai 2002 | 
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| Ort: | 
     Reiff-Museum ( 
    Architekturfakultät der RWTH Aachen ),   | 
  
| Rahmenprogramm: | 4.Beiratssitzung der GIB | 
| Thema: | 
     Fortification and Settlement in Crusader Palestine Prof. Dr. phil. Karl Borchardt stellt das Vortragsthema wie folgt vor: Der Vortrag von Prof. Pringle verspricht Aufschlüsse auf dem neusten Forschungsstand zu drei Zentralen Fragen: Siedlung, Befestigungen und Kultur in den Kreuzfahrerstaaten der Levante. a) Eine flächendeckende ländliche Siedlung wie auf der Iberischen Halbinsel und in Ostmitteleuropa gab es im 12. und 13. Jahrhundert in der Levante nicht. Die Ankömmlinge aus dem Westen waren Ritter oder Geistliche, allenfalls noch Kaufleute und einige wenige Handwerker in großen Städten wie Akkon oder Tyrus, aber so gut wie nie Bauern. b) Befestigungen gab es in der Levante bereits vor der Ankunft der Kreuzfahrer. Wieweit die Kreuzfahrer an bestehende Traditionen anknüpften, indem sie einheimische Bauhandwerker beauftragten, und wieweit sie aufgrund ihrer eigenen Bedürfnisse kleine Herrschaftsburgen statt wie bisher großer Garnisonen und Stadtmauern errichteten, gehört zu den spannendsten Fragen der Kreuzfahrerzeit. c) Der durch Archäologie und Bauforschung zu erhellende Kulturkontakt zwischen Lateinern, einheimischen Christen, Muslimen und Juden beschränkte sich aber nicht auf das Befestigungswesen, sondern betraf auch die Landwirtschaft (Zuckerrohr), das Handwerk (Keramik, Waffen) und sogar die Kunst (Malerei). Eine gegenseitige Befruchtung fand in der Levante wegen des dauernden Kriegszustandes sicher weniger stark statt als in Sizilien oder Spanien, doch Archäologie und Bauforschung können dafür Indizien liefern. Der Vortrag von Professor Pringle beleuchtet daher zentrale Fragen zum adäquaten Verständnis der mittelalterlichen Kreuzzüge, auf dem Stand der Wissenschaft und ohne unzulässige tagespolitische Instrumentalisierung.  | 
  
| Referenten: | 
    Prof. Denys Pringle, Univ. Cardiff,
     Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der GIB e.V. 
    R. Denys Pringle, Universitätsprofessor in Cardiff 
    (Wales), ist ein international führender Spezialist für die Geschichte der 
    Kreuzzüge, besonders für die Archäologie und Bauforschung dieser Epoche in 
    der Levante (Israel, Palästina, Jordanien, Syrien, Libanon). Bekannt 
    geworden ist er durch sein dreibändiges Inventarwerk "The Churches of the 
    Crusader Kingdom of Jerusalem: A Corpus" (seit 1993 im Erscheinen, demnächst 
    abgeschlossen). Seine zahlreichen Aufsätze wurden wiederholt nachgedruckt, 
    z.B. "Fortific ation and Settlement in Crusader Palestine" (Variorum 
    Collected Studies Series, 2000).   | 
  
| Veröffentlichungen: | 
    The Red Tower (al-Burj al Ahmar): Settlement in the Plain of 
    Sharon at the Time of the Crusaders and Mamluks (London 1986); 
    Secular Buildings in the Crusader Kingdom of Jerusalem (Cambridge 1997);
    Churches of the Crusader Kingdom of Jerusalem: A Corpus, 2 volumes 
    (Cambridge 1993, 1998); Fortification and Settlement in Crusader 
    Palestine (Aldershot 2000); [with R.P. Harper] Belmont Castle: The 
    Excavation of a Crusader Stronghold in the Kingdom of Jerusalem (London 
    2000) . Seine Interessensgebiete 
    sind auch:  | 
  
    ![]() Einladungsflyer  | 
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    Ereignisse in der GIB e.V. 
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    2002-5 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Karte aus: Grosser Bildatlas der Kreuzzüge, Herder Verlag Freiburg 1992  |