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Burgen in Spanien,
eine Reise ins spanische Mittelalter
Inhalt des Diavortrages, gleichzeitig des vor kurzem
erschienenen Buches:
Wer an
das Rheintal, die Loire, an England oder Schottland denkt, der fühlt sich
meist sofort an die zahlreichen Burgen und Schlösser erinnert, die für diese
Länder und Landschaften so typisch sind. Doch ist die Rede von der
Iberischen Halbinsel, so sind es nur selten die imposanten Burgen, die als
charakteristisch empfunden werden, obwohl hier im Laufe von 700 Jahren
Bauwerke entstanden sind, die bis heute die spanische Landschaft prägen und
in Europa ihresgleichen suchen. Sie sind die monumentalen Überreste einer
Zeit, in der ein christliches und ein islamisches Spanien auf der Halbinsel
existierten.
In vielen Gegenden Spaniens GIB e.V.t es kaum einen
historischen Ort, der nicht zumindest Reste einer mittelalterlichen
Wehranlage besitzt. Doch im Ausland ist dies nur wenig bekannt und von
Feriengästen wird es in ihrem Spanienurlaub meist übersehen, obwohl das
spanische Fremdenverkehrsministerium in den letzten Jahren verstärkt
Burgenrouten abseits der ausgetretenen Touristenpfaden ausweist. Das jetzt
erschienene Buch „Burgen in Spanien. Eine Reise ins spanische Mittelalter“
nimmt sich diesem Thema an.
Nach einem einführenden Überblick über Geschichte, Politik und Kultur des
mittelalterlichen Spaniens zeichnen die Autoren Hendrik Kersten und Dr.
Heribert J. Leonardy die Entwicklung des Wehrbaus von der Ankunft der
Muslimen im 8. Jahrhundert bis zu ihrer Vertreibung im 16. Jahrhundert nach
und stellen repräsentative Burgen in faszinierenden Bildern und gut
verständlichen Texten vor. Alle Burgen werden hinsichtlich ihrer Lage und
individuellen Baugeschichte beschrieben. Ihre architektonischen und
stilistischen Charakteristika werden benannt und eine Typologie vorgestellt,
die den Vergleich mit anderen Bauten ermöglich. Die Terminologie zur
Geschichte und Beschreibung der spanischen Burgen wird in Kerstens und
Leonardys Texten dem Leser mitgeliefert ohne ihn zu überfordern oder zu
langweilen.
Der Band ist hervorragend illustriert. Die zahlreichen Fotographien werden
durch Grundrisse der Burgen und historisches Kartenmaterial ergänzt.
Ratschläge für die Anreise, Hinweise auf interessante Sehenswürdigkeiten und
Tipps zum Fotografieren machen ihn zu einem unverzichtbaren Reisebegleiter
nicht nur für jeden Burgenliebhaber, Hispanisten und Spanienaficionado. Ein
ausführliches Glossar und eine umfassende Bibliographie – die einzigen zu
diesem Thema, die auf deutsch erschienen sind – runden das Werk ab.
Den Vergleich mit den Loire-Schlössern brauchen die spanischen Burgen nicht
zu scheuen. Wer also seine Kulturreise entlang des französischen Flusses
bereits absolviert hat, tut gut daran, durch Spanien zu fahren und den
steinernen Zeugen der christlich-muslimischen Kultur des Mittelalters einen
Besuch abzustatten. Er wird es sicher nicht bereuen. Es müssen ja nicht
immer nur die Strände der Costa Brava sein, wo es doch wenige Kilometer im
Hinterland gleich schon mit den Burgen losgeht |
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Burgen in Spanien, eine Reise ins
spanische Mittelalter
206 Seiten mit über 150 meist farbigen Abbildungen.
gebunden mit Schutzumschlag.
Einführungspreis bis 31.12.2002 € 29,90, danach € 36.-
ISBN 3 8062 1654 1, erschienen im Theiss Verlag
Ereignisse in der GIB e.V. 2002-10
Lichtbildervortrag über Burgen in
Spanien, eine Reise ins spanische Mittelalter am 14.September |