Trauer: Professor Dr. Günter Urban im Alter von 90 Jahren gestorben
Nach seinen Studien und wissenschaftlichen Tätigkeiten – unter anderem eben in Rom – wurde Günter Urban am 1. Oktober 1972 als Professor an die RWTH berufen. Er übernahm den Lehrstuhl für Baugeschichte und Denkmalpflege. Doch das war an der Aachener Hochschule nicht seine letzte Station. Er war auch Dekan der Fakultät für Bauwesen. 1980 wurde Günter Urban Rektor der RWTH. Bis 1984 bekleidete er diesen Posten. 1982 wurde er überdies Sprecher der Landesrektorenkonferenz. Zudem war er Vorstandsvorsitzender des Außeninstituts der RWTH und Kuratoriumsmitglied der Friedrich-Wilhelm-Stiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
An Deutlichkeit ließ er es nie mangeln. So etwa auf drängende Fragen rund um stark steigende Studierendenzahlen zu Zeiten seiner Emeritierung Anfang der 1990er Jahre. In diesem Zusammenhang lehnte er beispielsweise eine Verschärfung des Numerus Clausus strikt ab. Vielmehr plädierte er seinerzeit für eine Verbesserung der Lehrkapazität und die verstärkte Einstellung junger, begabter Wissenschaftler sowie für die Hoheit der einzelnen Hochschulen bei der Verwendung von Geldern.
In Bochum geboren, gab er in Aachen als Mitglied der Dombaukommission – gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Janßen – den Anstoß dafür, 1992 den Dom als Schwerpunkthema bei der Unesco-Weltausstellung in Paris zu präsentieren. Zudem sorgte er in seiner Zeit als Rektor der RWTH für eine Intensivierung der Beziehungen zwischen Hochschule und Stadt sowie zur IHK und zur Handwerkskammer.