WEISSENSEE.  Das größte Burgenmodell  der Welt ist seit dieser Woche auf der Runneburg zu Gast. Im romanischen Palas der Landgrafen-Veste können die Ausstellungsbesucher in exzellenter Präsentation die Kernburg und den Donjon (Wohnturm) von Coucy im Maßstab 1:25 betrachten. Mit rund 2500 handbemalten Figuren wurde die Belagerung der französischen Burg im Jahre 1339 durch englische Truppen nachgestaltet. Szenen der Schlacht sind ebenso akribisch genau nachempfunden wie Szenen des Alltags in einer mittelalterlichen Burg. Coucy, die größte Burganlage Europas, wurde ab 1223/25 von Enguerrand III errichtet und 1917 im 1. Weltkrieg von deutschen Truppen zerstört. Der Wohnturm, von dem nur noch Fotos und die Grundmauern des Bauwerkes existieren, hatte die stattliche Höhe von 80 Metern, einen Durchmesser von 30 Metern und 10 Meter dicke Mauern. Auf drei Etagen spielte sich das gesellschaftliche      Leben       ab.

Dreisprachige Schautafeln informieren über Coucy, über das von der Gesellschaft für Internationale Burgenkunde Aachen e.V. geschaffene Modell und Burgen Frankreichs. Überall, wo die Ausstellung seit zwei Jahren gezeigt wurde, zog sie Besucherscharen an. Gerade ist sie aus Amerika zurückgekommen, wo sie in Washington von der National Geographic Society gezeigt de. In nur zwei Monaten wurden 40 000 Besucher gezählt.
In Weißensee präsentiert der  Runneburgverein als seine große Ausstellung mit überregionaler Bedeutung "Französische Donjons" bis 24. September täglich außer montags und erwartet ebenfalls Tausende von Besuchern. Insbesondere zum 9. Mittelalterfest vom 20. bis 22. Juli und zum Tag des offenen Denkmals am 9. September rechnet der Verein mit einer großen Besucherschar. Parallel dazu wird eine Werbecampagne die Ausstellung begleiten. Diese schließt sowohl die Information am Burgtor  und  im  Internet  ein,

aber auch Angebote wie einen Katalog (70 Mark) zu Burg Coucy sowie besucherfreundliche Eintrittspreise (8 Mark Erwachsene/5 Mark Kinder) und Möglichkeiten für Führungen bzw. Sondertermine für komplette Veranstaltungsangebote von der französischen Burgenschau bis zu gastronomischen Events.
Die 60 000 Mark teure Ausstellung zu zeigen, ist dem Runneburgverein möglich dank der finanziellen Unterstützung durch das Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur mit 17 000 Mark, den Landtagsabgeordneten Christian Carius mit 10 000 Mark aus Lottomitteln sowie mehreren tausend Mark von privaten Spendern. Die übrigen Kosten will der Verein über Eintrittsgelder begleichen.

Bärbel ALBOLD
TA-Internetservice:        www.runneburg.de