Vorbereitung eines Rekonstruktionsmodell des
Donjons von Kastell Lucera
in Apulien
Initiatoren: Bernhard und Michael Siepen

Ausstellungsplakat

 

Unter dem Stauferkaiser Friedrich II., der auch König von Sizilien und Auftraggeber vieler Paläste und Burgen war, ließ noch vor dem geheimnisvollen achteckigen Castel del Monte im frühen 13.Jhdt. auf einer normannischen Vorgängerburg basiend eine großflächige, künstlerisch herausragende Palastanlage errichten, um nach Niederschlagung von Aufständen bis zu 60.000 aus seinem Königreich umgesiedelte Muslime in der eigens für diese errichtete Stadt Lucera zu kontrollieren. Die die Stadt beherrschende Burganlage wurde jedoch zu seinen Lebzeiten Friedrichs nicht vollendet. Aus der großflächigen Burg  erhob sich das aus Bossensteinen errichtete dreigeschossige quadratische Turmkastell mit Innenhof, der im obersten Geschoß achteckig ausgebildet war. Nach Auslöschung der Stauferdynastie wurde ieser Burgplatz Friedrichs ärgstem Gegner, Karl I.  von Anjou I.,  durch den Papstes übertragen, der die Burg aus Kostengründen  jedoch aus Ziegelmauerwerk zu Ende baute und mit zusätzlichen Türmen verstärkte. Auch  das Turmkastell wurde rundum von einem mächtigen Talus umgeben. Nachdem sein Nachfolger Karl II. von Anjou nach erneuten Aufständen der Muslime diese aus der Stadt vertrieben bzw. vernichtet hatte, wurde die Burganlage bedeutungslos und verfiel, ehe im 18.Jhdt. die Archäologie auf sie aufmerksam wurde. Unter dem Franzosen Louis Jean Desprez entstanden 1778 zwei Stiche, die den damaligen Zustand wiedergaben. Der Maler Varin  schuf auf seiner Basis 1781 einen Kupferstich. Danach wurde das Turmkastell zum Steinbruch erklärt und weitgehend abgetragen.

Nun haben die Initiatoren auf Basis v.g. Stiche und von Grundrissplänen eine Rekonstruktion als Arbeitsmodell in M 1 : 25 aus ca. 15. bis 20.000 loser Buchenholzbausteine und fester extra hierfür gefertigter Bauelemente vorgenommen, die bis Ende Januar oder Mitte Februar 2013  in der Geschäftsstelle Grindelweg 4 der Öffentlichkeit ist.
 

Stich von Jean Louis Desprez 1778, Sammlung N.G. Wollin, Schweden

Kupferstich von Varin auf Vorlage von Desprez 1781

Auf dem in M 1 : 25 vergrößertem Grundrissplan wurden das Turmkastell von Stauferkaiser Friedrich II. und der unter seinem Nachfolger Karl von Anjou als König von Sizilien rundum versetzte aus Ziegeln gemauerten Talus (Abböschung) errichtet. Die Grundfläche misst 2 x 2 m (im Original 50 x 50 m) und erreicht eine Höhe von 1,40m (im Original ca. 35m)


Formen von Portalen, Fenstern, Säulen und Kapitellen aus dem Modell des Castel del Monte fanden ihre Wiederverwendung. Insgesamt 28 Fenster mußten in Biresin gegossen werden, bis zur Auflösung der Silikonform. Insgesamt mussten drei Tage lang gegossen werden und anschließend im Brecciamarmorton Hand bemalt werden.



Fitneß und Akrobatik wird im Modellbau  



in M 1 : 25  besonders gefordert.

Schnitt/ Rekonstruktion von Bodo Ebhardt aus einem Artikel Wohntürme in Apulien - Donjon und Wohnturm von Dr. Dankwart Leistikow aus einem Symposium der DBV zum Thema "Wohntürme" in 9.2001 auf Burg Kriebstein/ Sachsen

Pressetermin am 14.Januar stieß bei Jounalisten und Fotograph gleichzeitig auf Begeisterung und führte zu 4 Zeitungsartikel, siehe unter

 

germanflag Figuren-Magazin online Februar 2013
Donjon von Kastell Lucera
Ein geschichtsträchtiges, lehrreiches Kunstwerk als Rekonstruktionsmodell im Maßstab 1 : 25
Ausstellung vom 13.02. bis 27.02.2013 in Aachen
germanflag Aachener Woche vom 20.01.2013
Eine Einladung ins Mittelalter
Die Aachener "Gesellschaft für internationale Burgenkunde" hat ein Modell des Kastells Lucera erschaffen
germanflag Aachener Nachrichten vom 19.01.2013
Ein Kastell aus 15.000 Einzelteilen
Gesellschaft für internationale Burgenkunde zeigt einmaliges Modell des Donjon von Lucera.
germanflag Aachener Zeitung vom 18.01.2013
Einmaliges Kunstwerk misst 1,40 Meter
Kastell von Lucera als Großmodell zu bersichtigen .
germanflag Grenzecho vom 16.01.2013
Burgenkunde: Kastell von Lucera als Großmodell ab sofort zu besichtigen
15.000 Steine für die Stauferburg

Fotos: Bernhard Siepen

 

Copyright: Gesellschaft für Internationale Burgenkunde e.V., Aachen
Stand: 16.02.2013