Donnerstag, den 12.Mai 18°° Uhr |
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Ort: |
Kármán-Auditorium,
Eilfschornsteinstr.15, Saal FO 5, 52062 Aachen. |
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Thema: |
Gilbert d’ Assailly - Die Militarisierung des Johanniterorden |
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Referent: | Prof. Dr. phil. Karl Borchardt | |
zum Inhalt: |
Darf man, um Menschen zu schützen, notfalls Krieg führen? Da Kriegführung immer mit der Tötung von Menschen verbunden ist, wurde und wird in der christlichen Tradition kontrovers diskutiert, ob und gegebenenfalls wann es zulässig, vielleicht sogar notwendig ist, Gewalt anzuwenden. Die mittelalterlichen Kreuzzüge und die in ihrem Kontext entstandenen geistlichen Ritterorden, namentlich die Templer, die Johanniter und der Deutsche Orden, gelten heute ein Höhepunkt religiös motivierter Gewaltanwendung in der abendländischen Geschichte. Tatsächlich rechtfertigte im 12. Jahrhundert der noch heute als Heiliger gezählte Zisterzienser Bernhard von Clairvaux mit seiner Schrift „De laude nove militie“ die Templer und verlangte beim Aufbruch zum Zweiten Kreuzzug, die Ungläubigen entweder zu taufen oder zu töten. Während die Templer im Königreich Jerusalem entstanden, um christliche Pilger auf dem Weg in die Heilige Stadt vor arabischen Razzien zu schützen, beschäftigten sich die Johanniter ursprünglich nur mit dem Spital in Jerusalem, wo sie Pilger, Kranke und Arme unterstützten. Erst der große Erfolg der Templer, die für ihren Kampf reich durch Spenden unterstützt wurden, spornte auch Teile der Johanniter dazu an, Kämpfer zu besolden, Ritter in ihren Orden aufzunehmen und Burgen zum Schutz der Pilgerwege zu verteidigen. Unumstritten jedoch war dies innerhalb des Johanniterordens anscheinend nicht. Als der Ordensmeister Fr. Gilbert d’ Assailly, der zahlreiche Befestigungen erbaut und mit Ordensrittern bemannt hatte, gemeinsam mit König Amalrich von Jerusalem (1163-74) bei dem Versuch scheiterte, Saladin an der Inbesitznahme Ägyptens zu hindern, trat er zurück, um den Rest seines Lebens büßend als frommer Eremit zu verbringen. Um die Nachfolge kam es zu erbitterten Auseinandersetzungen innerhalb und außerhalb des Johanniterordens. Ein zeitgenössischer Bericht an Papst Alexander III., erhalten im Ordensarchiv auf Malta, aber schwer beschädigt, GIB e.V.t seltene Einblicke in diese Konflikte. Am konkreten Beispiel kann daher ein Grundproblem für das Verhalten der Kreuzfahrer und der geistlichen Ritterorden dargestellt werden. |
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zum Referenten: |
Prof. Dr. Karl Borchardt lehrt Geschichte an der Universität Würzburg und leitet das Stadtarchiv in Rothenburg ob der Tauber. Er ist unter anderem durch eine Reihe von Arbeiten zu den Johannitern und anderen geistlichen Ritterorden hervorgetreten. Außerdem ist er der Herausgeber des Bulletins der Society for the Study of the Crusades and the Latin East, einer Vereinigung von knapp 500 Spezialisten weltweit für die Geschichte der Kreuzzüge, die zuletzt 2004 in Istanbul eine große Konferenz über die Kreuzzüge abhielt und 2005 beim Welthistorikertag in Sydney, Australien, mit einer Sektion vertreten sein wird. Prof. Borchardt ist seit dem Jahr 2000 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Gesellschaft für Internationale Burgenkunde, Aachen e.V. zur Vorbereitung der Ausstellung Burgen und Basare – Mittelalterliche Lebensformen des Vorderen Orients. |
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Vor dem Vortrag Besichtigung des Modells Krak des Chevaliers |
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Prof. Karl Borchardt während des Vortrages |
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Vorsitzender Bernhard Siepen stellt Prof. Borchardt vor und spricht über die aktuelle Lage der GIB e.V. und Ihrer Ausstellungen |
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Plakatentwurf: Bernhard
Siepen Fotos: Karina Kisza |